In der MENA-Region machen organische Abfälle mehr als 50 % der festen Abfallströme aus, während die Deponierung und ungeordnete Ablagerung immer noch die vorherrschende Entsorgungsmethode darstellen. Die Einführung eines Kreislaufwirtschaftsansatzes mit Fokus auf organischen Abfällen ermöglicht die Erzeugung von Produkten mit Mehrwert, die Minderung der Methanemissionen und die Reduzierung von Sickerwasser aus Deponien, eine Anpassung an die Erfordernisse des Klimawandels sowie einen Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) und des Global Methane Pledges, und die Schaffung grüner Arbeitsplätze und mehr.
Das Beratungshilfeprogramm des Umweltministerium (BMUV) unterstützt ein Projekt zwischen der Universität Rostock und den Projektpartnern Ain Shams University in Kairo und Jordan University of Science & Technology mit dem Ziel, umfassendere Ansätze in der Bewirtschaftung der organischen Abfälle zu diskutieren und zu ermöglichen, die Wahrnehmung organischer Abfälle in Jordanien und Ägypten zu verändern. Das Projekt wird vom Umweltbundesamt (UBA) begleitet, kooperiert mit den laufenden Aktivitäten der GIZ Jordanien und anderen, und baut auf dem erfolgreich abgeschlossenen German-MENA University Network-Projekt auf, das von der PREVENT Abfallallianz unterstützt wurde. Als Reaktion auf den Global Methane Pledge arbeiten internationale Akteure wie die Climate and Clean Air Coalition (CCAC), der Global Methane Hub (GMH) oder die International Solid Waste Association (ISWA) mit Jordanien, Ägypten, Libanon, Irak und anderen im Klimabereich zusammen auch an Strategien im Abfallsektor. Und da mehrere ihrer Mitglieder in der MENA-Region aktiv sind, verfügt auch die RETech-Partnerschaft über eine MENA-Arbeitsgruppe.
Im Anschluss an eine Keynote wird das moderierte Panel aus Expertinnen und Experten des Beratungshilfeprojekts, von internationalen Organisationen sowie dem öffentlichen und privaten Sektor, die die MENA-Region kennen, ihre Erfahrungen zu aktuellen Entwicklungen, technischen Erfordernissen und Potenzialen für den Abfallsektor teilen, Strategien zur Anpassung an den Klimawandel und zur Treibhausgasemissionsminderung diskutieren, gefolgt von der Interaktion mit dem Publikum am Ende der Paneldiskussion.
Gute Praktiken bei der Bewirtschaftung organischer Abfälle sind nicht nur Minderungsmaßnahmen, sondern können auch Produkte schaffen, die in der MENA-Region zur Anpassung an den Klimawandel benötigt werden. Wie kann das Management des organischen Anteils des Haushalts-, Gewerbe- und Industrieabfalls mehr Aufmerksamkeit bekommen, und eine Kreislaufwirtschaft unterstützen werden? Wo ist ihr Platz bei der Minderung von Treibhausgasen und der Anpassung an die Auswirkungen der globalen Erwärmung? Welche Rahmenbedingungen sind dafür zu schaffen?